Freud Vibrations III
EIN KÜNSTLER, DER (AUCH) IN WIEN ARBEITET, muss zum Therapeuten werden.
Er vermag seinen Patienten, den Wienern kein sanftes Ruhekissen anzubieten,
sondern eines, das so quälend ist, wie ihr Gewissen.
Sigmund Freud, den die Wiener später vertrieben haben, legte seine Patienten
auf eine Couch und hörte zu.
Die Gespenster wissen es zu schätzen, wenn ihnen ein alter Chassid zuhört,
der sie nicht verscheuchen will, der ihnen gut zuredet. Sie wollen nicht vergessen
werden, sie verlangen nach Zuwendung, auch wenn sie aussehen, wie die
geheimsten Gedanken ihres Erzeugers.
Beim Namen genannt, gebannt, besänftigt, erzählen sie ihm die Geschichten vom
Baume des Sephirot und vom Exil der Schechina unter den schlaflosen Menschen.
Bis die Strahlen der Sonne die Nacht vertreiben.